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„Wollen wir uns in der Förderung zukünftig wirklich noch stärker von der Ressource abhängig machen, die derzeit fast überall rückläufig ist?“ Kristina Unsleber, Vorstand Operatives im Hauptamt, stellt die Nachhaltigkeit der Strategie des neunköpfigen Beratungsgremiums infrage, das durch das Sportreferat bei der Überarbeitung der städtischen Sportförderrichtlinien einbezogen wurde. Und in der Tat: die Mitgliederzahlen sind in vielen Vereinen in den vergangenen Jahren rückläufig, was bei der geplanten Förderung der Jugendarbeit auch stetig sinkende Förderung des existenziellen Kerns der Arbeit aller Vereine bedeuten würde.

20190808 idealista geschaeftsfuehrung 1380Und auch für die Stadt müsste eine stetige Zunahme der Förderung der Jugendarbeit in den kommenden Jahren von herausragendem Interesse sein. „Da rollt etwas auf uns zu, was derzeit nur mit dem Fernglas zu erkennen ist.“ Vorstand Administratives Sebastian Bauer spielt auf den im Jahr 2025 kommenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an und ergänzt: „Wir werden sprichwörtlich Mann und Maus brauchen.“ Und in diesem Zusammenhang bedürfe es einer gezielten Förderung mit einer Lenkungswirkung, die die Strukturen der Jugendarbeit bereits frühzeitig darin stärkt, mehr und mehr Verantwortung für die gemeinschaftliche Bewältigung öffentlicher Anliegen übernehmen zu können. „Im Jahr 2024 wird es für eine Investition in diesen existenziellen Bereich zu spät sein, und keiner weiß, ob wir dann noch öffentliche Mittel in dieser Größenordnung zur Verfügung haben“, gibt Kristina Unsleber zu bedenken.

Förderbedingungen entfalten Lenkungswirkung

Im städtischen Haushalt für das Jahr 2020 wurden durch den Stadtrat 166.000 Euro zur zusätzlichen Förderung des Sports eingestellt, davon 56.000 Euro für die Jugendarbeit. Die gesamte Schweinfurter Sportwelt ist sich darüber einig, dass diese Summe eine enorme Wertschätzung ausstrahlt. Unterschiedliche Meinungen bestehen über den sinnvollsten Modus einer Verteilung. Während sich die neun Vertreter der mitgliederstarken Vereine dafür aussprechen, für die Förderung der Jugendarbeit nach der Mitgliederstärke zu gehen, ist die Haltung der nicht gefragten Vereine differenzierter. Hier möchte man nicht nur quantitative Aspekte gefördert wissen, sondern auch qualitative.

Dies praktiziert die Stadt Schweinfurt bereits seit Jahren, übrigens mit großem Erfolg. Man schloss sich zuletzt dem Modus der staatlichen Vereinspauschale an, einer ausbalancierten Mischung quantitativer Kennziffern, sprich Mitgliederzahlen, und qualitativer, also dem Qualifikationsgrad der Mitarbeiter. Dies führte dazu, dass Vereine in immer stärkerem Maße ihre Übungsleiter aus- und fortgebildet haben. „An sich ist so eine Mischung doch genau das richtige, um Vereine zukunftsfest zu machen“, stellt Sebastian Bauer fest und begrüßt diese Lenkungswirkung einer Hilfe zur Selbsthilfe. „Vereinen laufen doch zukünftig nicht deshalb mehr Ressourcen zu, weil sie so mitgliederstark sind, sondern eher, weil zum Beispiel Eltern ihre Kinder bei qualifizierten Übungsleitern gut aufgehoben wissen möchten“, ergänzt Kristina Unsleber. „Unter diesem Aspekt erscheint der neue Entwurf als Rückschritt in signifikant stärkere Abhängigkeiten und einen Fördermodus aus dem alten Jahrtausend. Die einzige Lenkungswirkung, die der vorliegende Entwurf entfalten wird, liegt darin, Unterschriften für Mitgliedschaften zu sammeln.“

Konstruktive Sachdebatte statt Kompetenzgerangel

„Wir müssen nun endlich aus dem Hamsterrad dieses Kompetenzgerangels ausbrechen“, beschreibt Kristina Unsleber die Situation. „Sobald aus unserem Hause Kritik geäußert wird, fühlt sich offenbar irgendwo ein älterer Herr aus dieser homogenen Gruppe der neun Vereine persönlich angegriffen und sucht deswegen dann auch noch den Weg in die Öffentlichkeit.“ Andere Vereine wurden bisher von keiner Seite gehört. Aus diesem Grund machen die Verantwortlichen des Vereins nun einen eigenen Vorschlag zur Änderung der Sportförderrichtlinien. Man möchte konstruktiv sachliche Kritik üben und das nachholen, was das Sportreferat der Stadt bislang nicht zuließ: eine Mitwirkung an einem zivilgesellschaftlichen Diskurs.

Kern der Änderungsvorschläge werden in erster Linie qualitative Aspekte sein, die den antragstellenden Vereinen gegenüber vor allem für die Sicherung ihrer Zukunftsfähigkeit eine Lenkungswirkung entfalten werden. „Wir haben uns die Frage gestellt, was Vereine möglichst aus eigener Kraft entwickeln sollten, um zukünftig noch stärker aufgestellt zu sein, um dann zu ermitteln, wie die öffentliche Hand hier einen Anschub zur Selbsthilfe leisten kann“, fasst Sebastian Bauer den Geist des ISB-Entwurfs zusammen.

Transparenz und Kooperabiltät

Herausgekommen ist eine Mischung, die wirklich alle Vereine signifkant besserstellt, und denjenigen, die sich - wie es übrigens im Sportentwicklungsplan empfohlen wird - für noch höherschwelligere Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand in gemeinwohlorientierten Fragen fitmachen wollen, eine wirkliche Chance zum Anschub bietet. „Zunächst müssen wir mit einer Transparenzinitiative etwas einfordern, was für zukunftsfähige Jugendarbeit im 21. Jahrhundert inzwischen immer häufiger Mindeststandard ist“, erklärt Vorstand Administratives Sebastian Bauer. Einheitliche Veröffentlichungspflichten für gemeinnützige Organisationen gibt es in Deutschland zwar noch nicht. „Wer mittels öffentlicher Unterstützung gemeinwohlorientiert tätig wird, sollte der Gemeinschaft jedoch sagen, welche Ziele die Organisation genau anstrebt, woher die Mittel stammen, wie sie verwendet werden und wer die Entscheidungsträger sind. Denn: Transparenz schafft Vertrauen,“ ergänzt Unsleber.

Darüber hinaus empfiehlt der Sportentwicklungsplan im Zusammenhang mit der Kinder- und Jugendarbeit auch die Stärkung der Kooperationen von Sportvereinen mit Kindertagesstätten und Schulen, sowie die Stärkung der Integrationsarbeit. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist nicht zu erkennen, wie dies zukünftig angeschoben werden soll. Auch lassen jüngste Schlagzeilen aus der Tagespresse erkennen, dass die Prävention sexualisierter Gewalt insbesondere für städtische Sportvereine höchste Bedeutung haben muss, nicht zuletzt, weil ein Unterlassen zu einer existenziellen Frage für die Zukunft eines Vereins werden kann. „Dies greift unser Vorschlag auf und ermöglicht Schritt für Schritt ein Hineinarbeiten in Themenfelder, die Vereine in Zukunft eher weniger abhängig von freiwilligen öffentlichen Leistungen machen“, erklärt Vorstand Operatives Kristina Unsleber die Stoßrichtung des Entwurfs.

Zum Vorschlag des ISB (PDF, 596 KB)